Montag, 2. Juli 2007

Verfassungsschutz beobachtet Scientology - wer ist hier kriminell?

Der deutsche Verfassungsschutz "beobachtet" Scientology ja nunmehr seit über 10 Jahren - sorry, das war ungenau, der Verfassungschutz der Länder Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt .... beobachten Scientology nicht! Nun stellt sich natürlich die Frage zu welchem Ergebniss der Verfassungsschutz kam, bzw. warum ist denn Scientology nicht schon verboten worden in Deutschland? Wenn Scientology tatsächlich eine kriminelle Organisation mit verfassungsfeindlichen Zielen ist, warum schaut der deutsche Staat dann tatenlos zu?
Die Antwort ist einfach und einleuchtend: Scientology ist weder kriminell noch verfassungsfeindlich! Die "Ergebnisse" der Beobachtungen reichten noch nicht einmal zu einem richterlichen Durchsuchungbefehl!

Wenn man sich die Kehrseite anschaut, fragt man sich WER hier gesetzeswidrig ist:
Am 6. April 1998 reiste ein "Herr Goller" mit gefälschten Papieren in die Schweiz ein um sich in Basel mit 2 schweizer "Sektenexpertinnen" zwecks einem Informationsaustausch in Sachen Scientology und deren Mitglieder zu treffen. Der Haken am der Sache ist der, daß "Herr Goller" ein deutscher Verfassungsschutz-Beamter war und er keine Genehmigung der schweizer Behörden hatte. Und das wirklich peinliche für den deutschen Verfassungsschutz war, daß seine schweizer Kollegen offenbar eine Nasenlänge vorraus waren: In einer filmreifen Aktion wurde "Herrn Goller" durch ein Sondereinsatzkommando der Basler Polizei in flagranti festgenommen.
Der deutsche Verfassungsschutz-Beamte wurde daraufhin von der schweizer Bundesanwältin Carla del Ponte persönlich verhört und offiziell folgender Punkte angeklagt: Durchführung „illegaler Aktionen für einen fremden Staat“, „Politische Spionage“ und das „Fälschen von Dokumenten“.
Die ausführliche Story:
http://www.freedommag.org/Swiss/German/issue08/page03.htm

Sonntag, 1. Juli 2007

Deutsche Politiker gegen Tom Cruises Rolle als Graf von Stauffenberg

Es ist schon bedenklich wenn in Deutschland ein ausländischer Künstler wegen seines religiösen Bekenntnisses an den Pranger gestellt wird. Dazu obendrein noch von Politikern.
Kann ja sein, daß viele im Geschichtsunterricht nicht so gut aufgepaßt haben. Wo war das nochmal, wo in der jüngeren Geschichte etwa 6 Millionen Menschen einer bestimmten Glaubensrichtung quasi ermordet wurden? Hat das nicht auch so angefangen: "Kauft nicht bei Juden"?
Daran mußte ich denken, als ich in Berlin kürzlich an einer Ladentür ein Schild mit der Aufschrift "Wir verkaufen nicht an Scientologen!" sah. Ich will das ja nicht unbedingt gleichsetzen, aber irgendwie gibt es mir zu denken.
Vielleicht sollte ich ja nicht alles so schwarz (oder braun?) sehen!
Wie war das nochmal im März dieses Jahres? Hat da nicht der baden-würrtembergische Ministerpräsident Öttinger (CDU) das ARD indirekt aufgefordert, John Travolta wegen seiner Scientology-Zugehörigkeit von der Sendung "Wetten daß" auszuladen? Und was hat Öttinger nochmal wenige Wochen später anlässlich der Trauerfeier zu Ehren des früheren Ministerpräsidenten Filbinger (CDU) über dessen Vergangenheit als Nazi-Richter gesagt?
Ja, aber ich denke, ich verwechsle da was. Schließlich leben wir in Deutschland ja in einer Demokratie, in der die Rede- und Meinungsfreiheit gilt, genau so wie die Religionsfreiheit ;-/